Benito Nardone

Politiker

* 1906 Montevideo

† 1. April 1964 Montevideo

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 18/1964

vom 20. April 1964

Wirken

Benito Nardone wurde im Jahre 1906 als Sohn italienischer Einwanderer in der Altstadt von Montevideo geboren. Sein Vater arbeitete im Hafen. N. besuchte eine höhere Schule und wurde zunächst Journalist. Er hat auch verschiedene Bücher geschrieben.

N. gründete Mitte der fünfziger Jahre einen nach links tendierenden Bund der Kleinbauern, landwirtschaftlichen Pächter und Landarbeiter, die "Liga Federal de acción ruralista" oder "Movimiento Ruralista". Unter dem Pseudonym "Chico Tazo" (= Peitschenhieb) gelang es ihm durch Brandreden, aber auch durch sachliche Aufklärung und Beratung über seinen eigenen Rundfunksender "CX 4" die Gunst der Landbevölkerung in erstaunlich kurzer Zeit zu erringen. Außerdem vertrat er seine Ideen in dem von ihm herausgegebenen "Diario Rural".

N. hat es vermieden, seinem Bund den Anstrich einer normalen Partei zu geben, sondern gab sich, besonders bei seinen Wochenendbesuchen auf den Dörfern, betont unpolitisch. Diese Haltung erlaubte es ihm 1959 bei den Staatsratswahlen im Frühjahr anders als bei den Wahlen 1955 die von Dr. Luis Alberto Herrera geführten "Blancos" zu unterstützen. Seine bislang stark unterschätzte Anhängerschaft ...